Klickt oben rechts auf das Menü-Zeichen und wählt anschließend Englisch als Sprache, um Jakobs Schilderungen im Original zu lesen…
Ein abendlicher Trip nach Interlaken war notwendig für die tägliche Ration Internet und natürlich etwas essbares. Um ins Tal hochzufahren war es danach zu spät (die Strasse hat feste Benutzungszeiten) und wir mussten einigen Steinschlägen (große Brocken, die die ganze Strasse blockierten) ausweichen bevor wir endlich unser Camp aufschlagen konnten. Als wir unser Abendessen beendet hatten stießen noch zwei Franzosen zu unserer Gruppe hinzu.
Der nächste Tag war wieder wunderbar sonnig. Da es sich um unseren “Pausentag” handelte, entschieden wir, nur den unteren Teil des Canyons zu begehen. Der gesamte Fulbach würde mehr als 1000 Höhenmeter Aufstieg und ca. 6-8 Stunden Abstieg bedeuten, weshalb wir uns erntschieden, es gemütlich angehen zu lassen… Der untere Teil des Canyons allerdings hat einen ziemlich komplizierten Zustieg.
Obwohl wir eine gute Beschreibung hatten, war es ziemlich schwierig den sehr ausgesetzten Weg zu finden. Bereits am ersten Steilstück (ein Geröllfeld von etwa 50 Grad) bekamen wir eine Idee davon, was uns blühte, sollten wir stolpern: als ich meinen Helm aus dem Rucksack nahm, verlor ich einen Teil meines Essens – ein Apfel legte mit zweimaligem Aufhüpfen etwa zehn Meter wegstrecke zurück, bevor er auf den Felsen zermatscht wurde.
Nachdem wir die ersten ausgesetzten Stellen überwunden hatten fanden wir uns im Wlad wieder, noch immer steil bergauf kletternd auf der Suche nach einem Einstieg. Wir versicherten unseren Aufstieg teilweise sogar mit Seilen. Nur auf dem allerletzten Stück trafen wir auf Fixseile, deren Hilfe sehr willkommen war. Durch ein paar Felstürme hindurch und der Abstieg begann mit einem 80 Meter Abseiler. Die ersten Seillängen waren einfach und die Wände waren beinahe trocken. Zusätzlich schien die Sonne und es war warm – was für ein Unterschied zu den vorangegangenen Tagen!
Überschlagend arbeitend kamen wir schnell voran und erreichten bald einen Bereich des Canyons, der obwohl nicht besonders tief sehr schön eingeschnitten mit einigen tollen Felsformationen aufwarten kann. Bis zum letzten Abseiler sich dieser Charakter immer weiter, bevor es aus einem Felsentor heraus an einer 30 Meter Abseilstelle bis direkt hinab zu unserem Campingplatz geht.
Hier wurden wir vom REst des Teams begrüßt, der nicht mitgekommen war. Sie hatten gerade einmal eine halbe Stunde Sonnenschein abbekommen – die Kraxelei hatte sich also gelohnt, alleine schon wegen der lange vermissten Sonnenstrahlen!
Der letzte Abseiler – man kriecht aus dem Berg heraus
Wir packten früh zusammen und fuhren weiter nach Laax. Unterwegs gab es ein paar herrliche Ausblicke, aber an unserem Ziel kamen wir wieder einmal in finsterer Nacht an.