Canyoning und Umweltschutz

Ihr nutzt wertvolle Biotope für kommerzielle Zwecke: Was Ihr tut muss ja schlecht für die Umwelt sein, oder?

Natur erleben wird mittlerweile vielfach gleichgesetzt mit Natur zerstören… aber genau das Gegenteil ist der Fall:

Nur, wer Natur eindringlich erlebt, wird auch intrinsische Motivation spüren die Natur zu schützen!

Als kommerzieller Canyoning-Anbieter verpflichten wir uns schon aus purem Eigeninteresse zu besonderer Rücksichtnahme auf die Umwelt (hier mehr über Nachhaltigkeit bei den Canyonauten lesen). Dies gebietet bereits unser wirtschaftliches Interesse, denn wer würde schon Canyoning in einer verdreckten Kloake buchen?

Teppich aus PET-Flaschen beim Canyoning auf Kreta – professionelle Canyoningunternehmen sorgen schon aus Eigeninteresse dafür, dass solche Unsäglichkeiten schnellstmöglich entfernt werden!
Schulklasse beim “Iller-Clean-Up” (Jährliche Säuberung des Flusses Iller) des Verbandes Allgäuer Outdoorunternehmen

Professionelle Outdoorunternehmen und Ihre Dachorganisationen sind für den Umweltschutz kein Problem, sondern ein Teil der Lösung!

Warum ist Canyoning dann bei manchen Umweltschützern so unbeliebt?

Dass Canyoning von Naturschützern bisweilen kritisch betrachtet wird, liegt in der Natur der Dinge, da wir uns zwangsläufig in Zonen bewegen, die ansonsten nur von sehr wenigen oder keinen Menschen betreten werden.

Aber in der D-A-CH Region ist klar geregelt, welche Schluchten für Canyoning freigegeben werden. Meist sind dies Gewässer, die in ihrem Lauf oder Ihrer unmittelbaren Umgebung bereits durch teils jahrhundertelange intensive menschliche Nutzung geprägt und längst nicht mehr in ihrem urspürnglichen Zustand sind.

  • Die Starzlachklamm etwa ist seit 1932 durch einen in den Fels geschlagenen Steig von der touristischen Nutzung geprägt.
  • Die Stuibenfälle wurden sogar schon 1901 durch das den Bachlauf vollständig blockierende Speicherkraftwerk inklusive künstlichem Stausee grundlegend verändert.

Aber nur, weil die vorherigen Generationen evtl. Fehler gemacht haben muss man diese ja nicht fortsetzen, oder?

STIMMT! Bei diesem Gedanken sollten wir allerdings nie vergessen, dass sich die meisten für Canyoning geeigneten Schluchten durch regelmäßige Hochwasserereignisse quasi in einem permanenten Katastrophenzustand befinden und die dort ansässigen Arten deshalb überdurchschnittlich widerstandsfähig sind. Eine Studie, die dieses komlexe Thema vollständig durchleuchtet gibt es hier:
Kritische Hinterfragung der Sportart „Canyoning“ aus ökologischer Sicht im Bayerischen und Tiroler Alpenraum
Wer sich nicht durch alle 94 Seiten wälzen will, für den sind hier ein paar zentrale Aussagen der Studie zusammengefasst:

In den Alpen wurden einige dieser Schluchten bereits in der Vergangenheit intensiv genutzt, insbesondere durch die Holzwirtschaft (Trift). In jüngster Zeit spielte die Wasserkraft-Nutzung von Gebirgsbächen und –flüssen und nicht zuletzt die Wildbachverbauung eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Wildbäche. So gelten alpenweit nur noch 10 % aller Hauptflüsse als natürlich.

Vorwort

Im Hinblick auf Vegetation und Flora ist ein durchgängiger, erheblicher, nachteiliger Einfluss durch Canyoning zu verneinen; In Sonderfällen entstehen Konflikte zwischen den Zielen des Naturschutzes (Schutz und Erhaltung gefährdeter Pflanzenarten und Gesellschaften) und Canyoning, die aber in vielen Fällen durch eine geeignete Routenwahl entschärft werden können.

Seite 71

Allerdings findet sich in dieser Studie auch der folgende Satz:

Eine geringe Rücksichtnahme gegenüber der Natur (..) kann ich nach meinen Beobachtungen von Canyoning-Gruppen zu einem beträchtlichen Teil bestätigen.

Seite 10

Wie so oft ist es also nicht die Sportart, die negativ zu bewerten wäre, sondern einzelne unvernünftige Führer und Gäste. Wir bei den Canyonauten werden unser möglichstes tun, damit in einer künftigen Untersuchung ein besseres Urteil über Canyoninggruppen gefällt werden wird.

Alle unsere Führer haben Natur- und Umweltkunde als Teilbereich ihrer Ausbildung durchlaufen und stehen ebenso wie die Canyonauten für einen sauberen und respektvollen Umgang mit unserer Umwelt. Hier seht Ihr übrigens

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